Die GRAF-Gruppe, vor über 60 Jahren als Familienunternehmen gegründet, hat sich auf die Herstellung von Kunststoffbehältern mit dem Schwerpunkt auf Regenwassernutzung spezialisiert. Das Unternehmen beschäftigt heute 700 Mitarbeiter und ist führend in der Regenwasserbewirtschaftung sowie der Produktion von recyceltem Kunststoffgranulat.
Schwarz eingefärbte Kunststoffe und stark bedruckte Folien stellen eine Herausforderung beim Recycling dar. Um diese Materialien wiederverwerten zu können, musste ein innovatives Verfahren zur Gewinnung von sortenreinem Recyclingmaterial entwickelt werden.
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Viele Recyclingprozesse können Kunststoffabfälle nicht in eine Qualität überführen, die der von Primärrohstoffen entspricht. Besonders schwarz eingefärbte Kunststoffe, stark bedruckte oder verunreinigte Folien lassen sich mit konventioneller NIR-Trenntechnik kaum wiederverwerten. Eine gezielte Modifikation der Materialeigenschaften zur Gewinnung sortenreiner Regranulate musste entwickelt werden. Hinzu kamen logistische Herausforderungen: Das neue Kompetenzzentrum Rohstoffe in Herbolzheim wurde in unmittelbarer Nähe zu bestehenden Produktionsstandorten platziert, um Transportwege und damit CO₂-Emissionen zu reduzieren.
Die GRAF-Gruppe hatte das Ziel, den Verwendungsgrad von Re-Granulat in ihren Kunststoffprodukten von 70 % auf 85 % zu steigern – und jährlich 100.000 t CO₂-Emissionen gegenüber Neumaterial einzusparen.
Für dieses richtungsweisende Projekt identifizierten die spezialisierten Fördermittelberater von PFIF das Förderprogramm „Umweltinnovationsprogramm“. Dabei mussten die innovativen Ansätze des neuen Kompetenzzentrums für die hochwertige Aufbereitung von PE- und PP-Kunststoffen in einen stimmigen Projektantrag eingebracht werden. Die GRAF-Gruppe, konkret die neu gegründete GRAF Polymers GmbH, wurde von Anfang an von PFIF unterstützt: Konzeption des Projektes über 42 Monate, Ausarbeitung von Projektbeschreibungen, Arbeits- und Aufwandsplanungen sowie administrative Betreuung von Personal- und Unterauftragskosten, Reporting und Verwendungsnachweis wurden durch PFIF begleitet.
Dank dieser Förderung konnte das Unternehmen eine firmeneigene Recycling-Anlage zur Verarbeitung von Kunststoffabfällen in Primärrohstoffqualität aufbauen. Mit der Anlage werden Rohstoffe eingespart, die Kosten reduziert und die Unabhängigkeit vom weltweiten Rohstoffmarkt erhöht.
PFIF begleitete alle Projektabschnitte – von der Antragstellung über die Beantragung von mehreren Millionen Euro Fördermittel (mehr als 8 Mio. €) bis zur Dokumentation und Ausführung. Der Beratungs- und Begleitprozess gestaltete sich über die gesamten 42 Monate der Projektlaufzeit und darüber hinaus.
PFIF sorgte dafür, dass die GRAF-Gruppe sich auf Forschung, Entwicklung und Umsetzung konzentrieren konnte, während administrative und bürokratische Aufgaben professionell abgewickelt wurden.
Das Ergebnis dieses Projektes ist eine eindeutige Erfolgsgeschichte. Die neue Recyclinganlage ermöglicht nicht nur Einsparungen von 100.000 t CO₂ pro Jahr, sondern auch eine deutlich verbesserte Unabhängigkeit von Rohstoffmärkten. Seit Anlauf des Testbetriebs der Anlage 2019 wurden bereits 60 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die GRAF-Polymers hat damit ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft deutlich gestärkt – und dafür 2020 den Energy Globe National Award Germany gewonnen.
Die langjährige Partnerschaft zwischen der GRAF-Gruppe und PFIF hat sich bewährt: Acht weitere gemeinsame FuE-Projekte wurden initiiert, und mindestens zwei weitere Projekte wurden bereits für 2024 geplant.
PFIF ist stolz darauf, die GRAF-Gruppe bei diesem zukunftsweisenden Innovationsprojekt begleitet zu haben und freut sich auf weitere spannende Kooperationen, die die Kunststoffbehälterproduktion und Recycling-Technologien maßgeblich voranbringen.
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