Die Graf Plastics GmbH, Teil der GRAF-Gruppe, ist seit über 60 Jahren führend in der Herstellung von Kunststoffbehältern für die Regenwassernutzung. Mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit produziert das Unternehmen heute recyceltes Kunststoffgranulat und beschäftigt 700 Mitarbeiter, davon 500 in Deutschland.
Vor dem Start des Projektes erlaubte die bestehende Technik nur die Verarbeitung von maximal 60 kg schweren Spritzgussteilen, was die Herstellung großer Tanks einschränkte. Das Ziel war es, Bauteile bis zu 150 kg zu produzieren, um wirtschaftlichere Lösungen für Regenwassertanks zu schaffen.
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Bis zum Projektstart konnten konventionelle Spritzgussanlagen Schussgewichte bis etwa 60 kg verarbeiten. Für die Herstellung von Großbehältern war das eine deutliche Einschränkung. Im Projekt wurde ein Spritzguss-Anlagensystem entwickelt, das Schussgewichte von bis zu 150 kg Kunststoffmasse verarbeiten kann – und das bei einer Schließkraftbegrenzung auf 5.500 t, dank einer werkzeug- und verfahrensseitigen Innovation: einem neuartigen „atmenden“ Spritzprägewerkzeug mit speziell gesteuerter Verfahrensführung.
Im Zuge der Forschung und Entwicklung wurden umfangreiche werkstoffliche Untersuchungen zum Fließ- und Füllverhalten durchgeführt, Bauformen für Großbehälter unter Berücksichtigung der mechanischen Langzeiteigenschaften erarbeitet sowie Demonstratoren aufgebaut und feldnah getestet. Ergebnis: Ein vollständig neu entwickeltes Werkzeug- und Verfahrenskonzept, mit dem Segmente bzw. komplette Hälften von Kunststoff-Großbehältern in einem einzigen Prozesszyklus gefertigt werden können.
In dem geförderten Projekt unterstützte PFIF als Partner für Innovation & Förderung die Graf Plastics GmbH bei der Beantragung des Zuschusses, Konzeption des Projekts, Ausarbeitung von Projektbeschreibungen, Arbeits- und Aufwandsplänen sowie bei der Abrechnung von Personal- und Unterauftragskosten, dem Reporting und der Koordination mit dem ausländischen Partner.
Durch diese Förderung konnte die GRAF Gruppe ihre Produktionsleistung für Regenwasser-Vorratsbehälter seit Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 2008 überproportional steigern und zugleich Material- sowie Energieeinsatz signifikant reduzieren. Der Hauptprodukt-Tank wird heute in zwei Varianten angeboten, für den Export werden die Halbschalen frachtsparend gestapelt und mit einem patentierten System verbunden – weltweit exportiert in über 60 Länder.
135.000 EUR
24 Monate
PRO INNO II, Mittelstandsförderung des Bundes
PFIF unterstützte die Graf Plastics GmbH umfassend: von der Projektkonzeption über die Antragstellung bis hin zur Abrechnung und Verwendungsnachweisführung. Die Leistungen umfassten die technische Darstellung und Einordnung des Innovationsbeitrags, die finanzielle Planung und Steuerung sowie die Kommunikation mit dem Förderträger über die gesamte Projektlaufzeit.
Dank dieser Unterstützung erreichte das Projekt nicht nur die gewünschten FuE-Ziele, sondern führte auch dazu, dass das resultierende Produkt – der Erdtank „Carat S“ – 2010 den ersten Platz beim Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg gewann.
Mit dem im Projekt entwickelten Großbehälterprodukt und dem Innovationspreis-Erfolg setzt die GRAF Gruppe heute Maßstäbe im Markt für Kunststoff-Großbehälter. Die Technologie- und Produktinnovationen haben sowohl Produktionsleistung als auch Exportqualität gesteigert und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig gestärkt.
Die Graf Plastics GmbH hat durch dieses Projekt gezeigt, wie gezielte FuE-Förderung und professionelle Förderberatung zusammenwirken können, um unternehmerische Innovationsschritte erfolgreich umzusetzen.
PFIF ist stolz darauf, die Graf Plastics GmbH bei diesem wegweisenden Förderprojekt begleitet zu haben und freut sich auf weitere spannende Entwicklungen, die die Großteil- und Kunststoffbehälterfertigung international weiter voranbringen.
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