Die Anforderungen an Schmiermittel für Anwendungen im Reinraum und im Hochvakuum (z. B. Pharma, Raumfahrt, Chipherstellung) sind sehr hoch. Normalerweise haben die Wirkflächen tribologisch beanspruchter Bauteile unter atmosphärischen Bedingungen die Möglichkeit, durch chemische Reaktionen mit dem gasförmigen Umgebungsmedium reibungs- und verschleißmindernde Deckschichten zu bilden. Dies ist im Vakuum jedoch nicht möglich, sodass Adhäsionsmechanismen in den Kontaktgrenzflächen dominieren und zu Funktionsstörungen und zum Versagen tribologischer Systeme führen können.
In einem aktuellen ZIM-Kooperationsprojekt der Materiales GmbH und dem Kompetenzzentrum Tribologie Mannheim soll als innovatives Ziel eine neuartige Hochleistungs-Schmiermittel-Produktlinie (Öle, Fette, Montagepasten) entwickelt werden. Die Innovation liegt in dem Einsatz ionischer Flüssigkeiten als Basisstoff und dem Additiveren mit spezifischen Mikro- bzw. Nanopartikeln sowie Salzen, wodurch der Dampfdruck gegenüber gängigen organischen Additiven drastisch reduziert werden kann. Die Reduzierung des Dampfdrucks bezweckt, dass das Schmiermittel nicht ausgast und besonders geeignet für Reinraum- und Vakuumanwendungen ist.
Ziel dieses wissenschaftlichen Projektes ist die Verbesserung der Energieeffizienz und Minimierung von Reibung und Verschleiß in tribologischen Systemen, wie z. B. Wälzlagern, Gleitlagern, Linearführungen oder Spindeltrieben unter Reinraum- oder Hochvakuumbedingungen, sowie die Erhöhung der Zuverlässigkeit und Lebensdauer der Hightech-Systeme.
Darüber hinaus zielt das FuE-Projekt auf die Entwicklung einer neuartigen anwendungsnahen Prüfmethodik und Prüftechnik zur wissenschaftlich exakten Beurteilung und Nachweisbarkeit der Wirkung ionischer Flüssigkeiten auf tribologische Systeme im Reinraum und Hochvakuum.
Die Förderspezialisten bei PFIF begleiteten das Förderprojekt des innovativen Start-up Materiales von der Antragstellung über mehrere Iterationsschleifen zur Beantwortung von Rückfragen bis hin zur kürzlich erfolgten Bewilligung der Fördermittel. Die Förderung ermöglicht dem Start-up, das bisher ausschließlich als Dienstleister agiert, die Erschließung eines hochlukrativen Nischenmarktes mit dem ersten eigenen Produkt. Der durch im Projekt gebundene Mitarbeiter resultierende Umsatzausfall kann durch die Förderung kompensiert werden. Somit sichert das Förderprojekt die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens ab.
Das Projektteam kann sich nun auf die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten konzentrieren, PFIF übernimmt den bürokratischen Part der Fördermittelabrechnung.
Wir freuen uns sehr darauf, das spannende Projektvorhaben begleiten zu dürfen und wünschen den Projektpartnern eine erfolgreiche Bearbeitung.
Das Projekt wird auf technischer Seite von Sven Hoogen, auf kaufmännischer Seite von Alexander Volkmann betreut.
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